Persönlicher Erfahrungsbericht: Blutung aus der Scheide – OP bei Tumor an Gebärmutter und Eierstöcken

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Vorgeschichte:

Karla hat sich öfters flach hingelegt mitten im Käfig was mir zuvor so nie aufgefallen ist. Erstmals dachte ich mir nichts böses dabei obwohl ich es schon etwas seltsam fand. Da Karla aber immer gut gefressen hat und sich sonst normal verhalten hat, habe ich mir nichts böses dabei gedacht. Ich vermute aber dass es damals schon mit der ganzen Tumor Geschichte begonnen hat. Das Ganze habe ich vor zirka einem halben Jahr bemerkt. Ihr Gewicht war eigentlich immer normal nie extrem zu oder abgenommen. Da Karla nicht ganz so zahm ist konnte ich sie nicht so gut von Hand hochheben somit ist mir die Umfangsvermehrung nicht sofort aufgefallen. Auch ihre Figur liess von aussen nichts anmerken dass so ein riesen Tumor gewachsen ist weil von aussen keine Beulen oder Ansammlungen sichtbar war. Karla war von Anfang an ziemlich gross was ja nicht unbedingt schlechte Vorzeichen sind. Es gibt bei uns Menschen ja auch grössere oder kleinere, beleibte oder schlanke Wesen.

 

30.05.12:

In Karlas Nestchen habe ich Blutspuren entdeckt sowie auf dem Häuschen und im Hamsterrad. Ich habe Karla hochgehoben und habe gesehen das aus ihrer Scheide Blut tropfte, sogar ziemlich arg. Sofort habe ich mein TA kontaktiert und konnte dann sofort vorbeikommen. Beim Tierarzt wurde einen Abstrich vom Sekret (Blut/Eiter) an der Scheide entnommen und im Labor untersucht. Schnell wurde klar dass es mehrere Erreger/Bakterien hat die auf eine Gebärmutterentzündung deuteten. Da der Fall relativ klar schien wurden wir mit Antibiotikum Marbocyl wieder entlassen. Karla hat sich bis dahin immer noch normal verhalten sprich keine weiteren Anzeichen auf eine Krankheit gezeigt ausser den Blutspuren.

 

31.05. -05.06.12:

Karlas Gewicht blieb nach den Tagen mit Antibiotikum Marbocyl immer gleichschwer und ihr Bäuchlein sah von aussen sehr dick und prall gefüllt aus. Vom Verhalten her war immer noch nichts anders ausser dass sie nicht mehr so viel gefressen hat. Dann habe ich mein Tierarzt wieder angerufen weil ihr Gewicht immer noch gleich war. Der Tierarzt hat bei der 1. Konsultation bereits gesagt dass, ein Gewichtsverlust von 10-20 Gramm normal sein könnte wenn wir jetzt mit Medikamenten behandeln und das Blut und der Eiter rauskommt. Am Abend vom 05.06. konnte ich Karlas Bäuchlein super gut ertasten und konnte eine harte Masse ertasten. Es fühlte sich grauenhaft an und habe dadurch mit dem schlimmsten gerechnet.

 

06.06.12:

Erneuter Tierarztbesuch: Der Tierarzt konnte die kompakte Masse im unteren Bäuchlein ebenfalls ertasten. Der Tierarzt meinte es sieht schlecht aus sprich dass es ein Tumor sein muss. Er hat mir daher zwei Dinge vorgeschlagen, entweder man lasse Karla so weiterleben bis an den Tag X bis es ihr nicht mehr gut geht und sie dann erlösen oder eine Operation riskieren bei der die Ausgangslage völlig offen ist sprich auch sehr ungewiss. Allmählich merkte ich dass sich Karla nicht mehr so wohl fühlte und ihr Verhalten wurde von Tag zu Tag nervöser. Ich habe mich dann 2 Tage später für die OP entschieden um alles auf eine Karte zu setzten mit dem Risiko alles zu verlieren. Der Tierarzt meinte er würde die OP ebenfalls wagen, weil es Karlas letzte Chance auf vollständige Heilung ist, wenn es etwas operables ist. Wäre es etwas nicht operables müsste man im Moment entscheiden ob man sie in der OP in Narkose bereits erlösen würde.

 

08.06.12 Tag der Operation:

Am Morgen um 08:00 Uhr habe ich Karla beim Tierarzt abgegeben mit flauem Magen. Kurz nach Mittag kam der erlösende Anruf die Operation sei gut verlaufen und Karla gehe es so weit gut. Man konnte den Tumor und die Gebärmutter sauber entfernen. Der Tierarzt erzählte, dass die OP dreiviertel Stunde dauerte. Die lange Operation und der hohe Blutverlust (der Tumor war prall mit Blut gefüllt) bereitete dem Arzt Bauchweh. Der hohe Blutverlust wurde mittels Infusionen versucht auszugleichen. Bilder von der Operation (Achtung für die Sensiblen unter Euch, bitte nicht zu genau anschauen).

(Foto von Tumor oben und unten die Gebärmutter mit Eierstöcke)

 

09.06.-11.06.12 zusammengefasst:

Die vergangenen Tage sind zusammengefasst gleich verlaufen. Karla geht es so weit gut schläft viel und frisst aber noch nicht sehr viel und hat seit der OP 5 Gramm abgenommen. Das kann natürlich noch der Fall sein weil ihr Körper vom Eingriff sehr viel Kraft und Energie verbraucht hat. Die Narbe sieht so weit auch sehr schön aus und ist von aussen sauber am verheilen.

 

12.06.12:

Karla durfte heute mit Absprache des Tierarztes zurück in ihr EB ziehen. Karla wurde in dieser Zeit nach der Operation bis heute auf Zewa Papier und Handtücher gehalten damit die Wunde sich im Streu nicht entzünden kann. Der Tierarzt meinte wenn die Wunde sauber und trocken ist dürfe sie wieder in ihr EB mit Streu. Karla ist total aufgeblüht und hat als erstes in jeder Ecke gebuddelt. Gewicht bis anhin stabil sprich immer noch gleicher “ Gewichtsverlust“ von – 5 Gramm seit der OP.

 

13.06. & 14.06.12:

Verhalten bis anhin gleich einzig Veränderungen bei der Naht sichtbar. Am Abend bin ich erschrocken da sich Karla die Fäden selbst ausgerissen hat. Der Tierarzt meinte ebenfalls dass sie sich die ausgerissen haben muss weil auch die selbstauflösenden Fäden halten gut und müssten länger als eine Woche hinhalten. Heute ist es genau eine Woche seit der Operation und das Fazit bis jetzt fällt sehr positiv aus. Karla geht es gut und ihr Gewicht wird wieder etwas mehr jetzt wiegt sie bereits 138 Gramm. Hoffentlich bleibt die Naht und Wunde noch gut trotzdem dass sie sich die aufgerissen hat. Offenbar wollte Karla nicht so lange warten bis sich die Fäden selbst auflösen.  Wir behandeln die Naht mit Bepanthen Plus Salbe damit es gut heilen kann. Die Wunde war trocken trotzdem das Karla dran genagt hat. Glücklicherweise hat Karla nur die Fäden angenagt und nicht die Narbe selbst aufgerissen. So sah die Wunde aus mit den ausgerissenen Fäden:

 

15.06.-18.06.12:

Die Narbe sieht heute wieder etwas anders aus zudem bin ich leicht verunsichert weil es einen weissen “Punkt“ gebildet hat. Anbei die Fotos was ich meine

Verhalten bis heute unverändert und normal wie vor der Operation steht’s buddelfreudig und wirkt gesund und keine Anzeichen von Schmerzen bemerkbar. Fressverhalten hat sich in den Tagen in dem sie in ihr EB zurück kam eingependelt und wiegt aktuell 140 Gramm also wieder etwas zugelegt. Fazit bis heute sehr gut und können sehr zufrieden sein und das mit der Narben Heilung bekommen wir auch noch in den Griff.

 

19.06.12:

Das Foto oben habe ich noch meinem Tierarzt zugestellt und dann kam fast postwendend der Anruf ich solle sie doch heute noch zeigen kommen damit die Wunde gesäubert werden kann. Man müsse das Ausmass sehen können wie weit die weisse Flüssigkeit eventuell Eiter unter die Haut geht damit es kein Abszess gibt und gegebenenfalls mit einer medikamentösen Behandlung starten wegen der Entzündungsgefahr. Karla wurde in eine leichte Narkose gesetzt und der weisse Punkt wurde entfernt und mit Jod desinfiziert und gereinigt. Glücklicherweise ist der weisse Punkt nur oberflächlich wo die beiden Hautenden zusammenwachsen und kein tiefen Eiter und deshalb hat der Tierarzt auch keine medikamentöse Behandlung vorgeschlagen. Somit war die Sache erledigt und Karla wieder entlassen. Zu Hause solle ich besser mit Jod sprich Betadine Flüssiglösung wieder reinigen.

 

22.06.12:

Karla hat ein Problem beim gehen und humpelt hinten rechts. Sofort den Tierarzt kontaktiert und konnte sie am Morgen gleich vorbeibringen. Sie wurde gründlich untersucht ein Knochenbruch konnte nicht diagnostiziert werden sowie keine Lähmung. Karla läuft sonst gerade sprich kein Torkeln oder Schwächeanfall daher eher keine Lähmung und sie zieht beim gehen das Beinchen hoch und schleift es nicht nach wie es üblich wäre für einen Schlaganfall/Lähmung. Für ein Knochenbruch wäre eine Schwellung am Gelenk sichtbar was hier auch nicht der Fall ist und sonst nirgends eine Schwellung sichtbar. Die Funktion des Beinchens wurde geprüft und funktioniert einwandfrei. Warum sie das Beinchen trotzdem hochzieht und dabei humpelt ist nicht ganz klar sprich keine genaue Diagnose möglich. Der Tierarzt spritzte ihr zur Sicherheit eine Infusion mit Vitaminen und B-Neuron fürs Nervensystem falls es etwas nervlich bedingtes wäre. Der Tierarzt meinte es müsse etwas neurologisch bedingtes sein. Fressverhalten von Karla bis anhin normal und geht trotz “Behinderung“ in die Pippecke sowie an den Napf fressen.

 

23.06. & 24.06.12:

Übers Wochenende konnte ich keine Veränderung feststellen positiv wie negativer Art. Sprich Zustand unverändert.

 

25.06.12:

Am Morgen konnte Karla etwas besser laufen sprich sie humpelt nicht mehr beim Gehen. Hoffentlich bleibt das so.

 

26.06.12: Heute Morgen hat Karla leider wieder ihr Beinchen hochgezogen. Nachts war Karla aktiv und hat die Hälfte im Käfig umgekrempelt. Futter im Napf wurde ebenfalls abtransportiert sowie den Brei weggeschlabbert. Vom Verhalten her scheint es nicht so als ob es ihr extrem schlecht ginge. Werde heute den Tierarzt kontaktieren ob dies vielleicht eine Art Rheuma/Rheuma Schübe sein könnten und ob man dann besser mit einer anderen Medikation behandeln sollte. Bis jetzt bekommt Karla Schmerzmittel (Metacam) zur Sicherheit falls die Schmerzen hätte.

 

27.06.-07.07.12:

Karla’s Beinchen hochziehen war einmal besser einmal wieder schlechter. Habe mich entschieden mit Homöopathischen Mittel zu behandeln bevor ich wieder zum Tierarzt fahre und sie erneut Schmerzmittel oder sonstige Mittel bekommt. Karla geht es sonst sehr gut und macht einen fitten und guten Eindruck und ihr Gewicht nachwievor gleich und stabil. Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden nicht zum Tierarzt zu fahren und sie unnötigen Stress auszusetzten . Bis heute scheinen die homeopathischen Mittel gut anzuschlagen da heute Tag 2. ist und ihr Beinchen nicht mehr hochzog sondern richtig drauf belastet und normal laufen kann. Ich werde die Kur mit den homeopathischen Mittel weiterfahren und schauen wie sich es Entwickelt. Karla bekommt zum einen mal morgens Traumeel ad us vet Ampullen zirka 1ml in den Brei und abends jeweils Nux Vomica D6 jeweils 1×5 Globulli auch auf den Brei.

 

08.07.12:

Heute ist es genau 1 Monat seit der OP. Fazit fällt äusserst positiv aus trotz dem Problem mit der Naht die anfänglich nicht so super geheilt hat weil Karla sich die Fäden selbst ausgerissen hat und dem Problem mit dem Beinchen. Das Problem mit dem Beinchen nachziehen hat sich in der Zwischenzeit verflüchtigt dank den Homoöpathischen Mittel. Wir werden hier eine Kur machen und nach der Kur mal sehen ob das Problem wieder auftaucht oder ob es jetzt vollständig geheilt ist. Wie der Tierarzt damals schon vermutet hat ist es sehr wahrscheinlich ein neurologisches Problem und unabhängig von der Operation gewesen. Hätte ich vor einem Monat einen Ausblick gewagt, hätte ich niemals gedacht dass Karla heute noch leben würde. Die Aussichten vor der OP standen sehr schlecht bis aussichtslos das Karla überhaupt den Eingriff überlebt und man nicht wusste wo der riesen Tumor war und dieser überhsupt operabel war. Es hätte alles also auch ganz anders kommen können und dessen bin ich mir auch bewusst deshalb kann ich das „Glück“ selber kaum fassen. Anbei noch ein Foto der Naht nach einem Monat. Man sieht fast nichts mehr und es wächst bereits gut Fell drüber und man sieht schon fast nichts mehr.

Es war eine sehr intensive Zeit nach der Operation da Karla auf super gute Pflege angewiesen war sprich Reinigung der Wunde und spezielle Pflege seitens Futter und päppeln weil Karla viel Blut verloren hat bei der OP und ihr Gewicht massiv weniger wurde nach der OP. Alleine der Tumor hat über 30 Gramm gewogen und zusätzlich der enorme Blutverlust bei der OP. Karla wiegt aktuell 140 Gramm und ist stabil. Kurz nach der OP schwankte das Gewicht zwischen 130 und 140 Gramm und seit einiger Zeit nun stabil bei 144 Gramm teilweise ohne päppeln aber mit vielen Leckerlies die sich Karla verdient hat nach all dem.  Da es Karla sehr gut geht und sie wieder ein schönes normales Hamsterleben führen kann, habe ich mich entschlossen den Bericht hier abzuschliessen. Im Thread Krankenzimmer -> Karlas Tumor OP stehen ebenfalls noch weitere Erfahrungen drin und werde dort noch etwas weiterführen für diejenigen unter Euch die es weiterhin interessiert wie es Karla geht.  Bei Fragen zum Erfahrungsbericht stehe ich sehr gerne zur Verfügung. Abschliessend noch ein paar Bilder von der heute gesunden Karla. 🙂

 

 

 

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