Symptome:
„Tumor“ ist im weiteren Sinn ein allgemeiner Begriff für eine örtlich begrenzte Zunahme des Gewebevolumens.
Im engeren Sinne versteht man darunter aber eine maligne (bösartige) oder benigne (gutartige) Zubildung von Gewebe durch unkontrolliertes Zellwachstum.
Bösartige Tumore werden umgangssprachlich auch als „Krebs“ bezeichnet.
Maligne Tumore wachsen meist schnell und lassen sich nicht gut vom umliegenden Gewebe abgrenzen, sie können in umliegendes Gewebe hinein wachsen und es zerstören. Außerdem können sie Metastasen bilden.
Benigne Tumore wachsen meistens eher langsam und lassen sich gut abgrenzen. Sie verdrängen das umliegende Gewebe, zerstören es aber nicht.
Der Übergang zwischen den beiden Formen ist allerdings fließend.
Ursachen:
Tumorerkrankungen kommen bei Hamstern leider recht häufig vor, doch sind diese nicht immer gleich ein Todesurteil.
Meist sind ältere Hamster betroffen, da ihr Immunsystem entartete Zellen schlechter abwehren kann, aber auch junge Tiere können durch genetische Disposition an Tumoren erkranken.
Plötzlich sichtbare oder tastbare Gewebezubildungen können zahlreiche Ursachen haben, daher sollte als erstes von einem Tierarzt bestimmt werden, ob es sich um beispielsweise einen Tumor, einen Abszess oder ein Ödem handelt.
Behandlungsmöglichkeiten:
Auch bei der Diagnose „Krebs“ sollte der Hamster eine faire Chance bekommen durch die richtige Behandlung wieder gesund zu werden.
In vielen Fällen kann ein Tumor entfernt werden, bevor er Metastasen bildet und der Hamster hat noch viele glückliche Lebensmonate vor sich.
Bei Tumoren unter der Haut ist die Heilungschance oft deutlich besser, als bei Tumoren an den inneren Organen.
Ein erfahrener Tierarzt kann nach ausführlicher Untersuchung eine gute Einschätzung zu Behandlungsmöglichkeiten und -erfolg geben.
Die Prognose hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab:
– Ursprung und Lokalisation des Tumors
– Größe des Tumors
– ist er vom umliegenden Gewebe abgegrenzt oder damit verwachsen
– wie aggressiv wächst er
– Alter und Allgemeinzustand des Hamsters
Bei einer schlechten Prognose, wenn eine OP nicht möglich ist oder sich schon Metastasen gebildet haben und ein Weiterleben des Hamsters nur mit Schmerzen verbunden wäre, sollte man die Erlösung des Tieres nicht hinauszögern.
Das Einschläfern ist dann der letzte Freundschaftsdienst, den man seinem Tier erweisen kann.
Fallbeispiel: Tumor-OP von Dauerpflegling Ilana
Ilana kam 2013 aus einem Großnotfall zur Hamsterhilfe.
Nach einiger Zeit entwickelte sich ein rasch wachsender Tumor im Brustbereich.
Ihr Allgemeinbefinden war gut und sie zeigte keine Schmerzanzeichen.
Bei der Untersuchung durch den Tierarzt wurde festgestellt, dass der Tumor vom umliegenden Gewebe abgegrenzt und eine operative Entfernung möglich ist.
Hier liegt sie bereits in Narkose. Der Pfeil zeigt auf den Bereich, in dem der Tumor liegt.
Nachdem das Fell abrasiert und die Haut etwas angefeuchtet wurde, kann man den Bereich, den der Tumor umfasst, besser erkennen.
Der Tumor wurde entfernt und die ihn versorgenden Gefäße abgebunden, um die Blutungen zu stoppen.
Die Wunde wurde anschließend genäht und gesäubert.
Auf diesem Bild sieht man den großen Umfang des entfernten Tumors im Vergleich zum Hamster.
Ilana hat die OP gut überstanden und noch ein gesundes Hamsterleben geführt.
Am Beispiel von Ilana wollen wir zeigen, dass auch größere Tumore behandelbar sein können und die richtige Behandlung durch einen erfahrenen Tierarzt dem Hamster noch ein langes Leben schenken kann.