Blasenentzündung (BE)
Symptome:
- feuchter Po
- vermehrtes Trinken und urinieren
- Gewichtsverlust
- eventuell Schmerzanzeichen oder staksiges Laufen
- Selbstkontrolle mittels Teststreifen
Ursachen:
- aufsteigende bakterielle Infektion
- bei Weibchen häufiger als bei Männchen
Behandlungsmöglichkeiten:
Nach Möglichkeit sollte eine Urinprobe mit zum Tierarzt gebracht werden. Da es sich etwas schwierig gestaltet, diese vom Hamster zu bekommen, kann folgender Trick angewendet werden:
Den Hamster in eine leere Transportbox setzen, ggfs. noch ein Stück Gurke anbieten. Anschließend muss abgewartet werden, bis Urin
abgesetzt wird. Dieser kann dann in eine saubere Einmalspritze aufgezogen werden. Bis zum Tierarztbesuch sollte man diese möglichst kühl lagern.
Mit Hilfe von Harnteststreifen (wie z.B. Combur 5) kann man schon von Zuhause aus testen, ob eventuell eine Entzündung vorliegt oder aber der Hamster eine beginnende Diabetes hat. Die genaue Vorgehensweise ist auf dem Beipackzettel näher beschrieben.
Bei positivem Testergebnis sollte der Hamster in jedem Fall einem hamsterkundigen Tierarzt vorgestellt werden, welcher die weitere Behandlung festlegt.
Mit der nachfolgenden Behandlung wurden bisher gute Erfahrungen gemacht:
- 14 Tage Antibiotika alle 12 Stunden direkt oral verabreichen (Dosierung mit Tierarzt abstimmen)
- Bird Bene Bac als Darmschutz (zeitversetzt mit dem Antibiotika oder im Anschluss der Behandlung als Kur)
- bei Schmerzen Metacam (Dosierung mit Tierarzt abstimmen)
Sonstiges:
- die Toilettenecke sollte täglich gereinigt, außerdem feuchtes Nistmaterial entfernt werden
- zusätzlich zum normalen Trinkwasser kann dem Hamster ein mit Wasser verdünnter Blasen- und Nierentee, Brenneseltee oder aber zuckerfreier Kamillentee angeboten werden (Mischverhältnis 1:3)
- sofern der Hamster Gewicht verliert oder aber verloren hat, sollte ihm zusätzlichen zum normalen Hauptfutter und Frischfutter noch Päppelbrei angeboten werden
Bei sich wiederholenden Blasenentzündungen trotz Therapie mit Antibiotika und kurzfristiger Besserung kann es sein, dass hinter den Entzündungen keine krankmachenden Bakterienstämme stecken, sondern sich die Infekte über Verletzungen bilden, die durch Reibung entstehen. Hervorgerufen werden solche Verletzungen, die sich in der Folge entzünden, durch sogenannte „Grieße“, scharfkantige Kristalle, die ein Vorstadium der Harnwegs-Steinbildung darstellen.
In solchen Fällen lassen sich die entsprechenden Kristalle im Urin der Hamster leicht unter dem Mikroskop nachweisen. Manchmal fällt das Problem auch durch erhöhte Trinkmengen auf, weil der Körper versucht, die schmerzhaften Störfaktoren unter Zuhilfenahme von viel Wasser auszuschwemmen.
Abhilfe schafft dann eine konsequente Futterumstellung. Nachzulesen in dem Buch über Hamsterernährung „Das kipi-Konzept“ von Eva Kunze, das auch die genauen Symptome und die Diagnosefindung beschreibt (zu finden im Kapitel 3 der ernährungsbedingten Differenzialdiagnosen).