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Endoparasiten (Würmer, Giardien etc.)

Testung und Statistik bei der Hamsterhilfe NRW

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für Endoparasiten bei Hamstern gewachsen und die Diagnostik und Behandlung von Würmern oder Einzellern gehört zum Alltag der Pflegestellen.

Bei uns werden seit 2014 alle neu aufgenommenen Hamster getestet. Dazu wird eine Sammelkotprobe (oder mehrere – je nach Größe der Aufnahme) von mindestens 3 Tagen in ein spezialisiertes Labor geschickt und mittels Flotationsverfahren untersucht.

Seit 2022 führen wir zusätzlich spezielle Antigentests auf Giardien durch.

Zu den am häufigsten gefundenen Endoparasiten zählen die Gattungen der Oxyuren (Madenwürmer), Capillaria (Fadenwürmer) und Giardien (Einzeller).

Selten treten Bandwürmer oder Kokzidien auf.

Wird ein Befall festgestellt, werden alle Hamster der betroffenen Aufnahme mit den passenden Medikamenten behandelt.

2022 mussten wir bei rund 50 % der Aufnahmen eine Behandlung gegen Endoparasiten durchführen.

Aufgeschlüsselt nach Hamsterarten sah die Statistik wie folgt aus:

Wie stellt man einen Befall mit Endoparasiten fest?

Endoparasiten sind in der Regel mit dem bloßen Auge nicht feststellbar und verursachen auch nur in wenigen Fällen Symptome wie Gewichtsverlust oder Durchfall.

Eine sichere Diagnostik kann daher nur in einem Labor (extern oder durch einen geschulten Tierarzt) durchgeführt werden, dazu wird die Kotprobe mittels Flotationsverfahren aufbereitet und untersucht.

Giardien lassen sich in diesem Verfahren allerdings nicht mit Sicherheit feststellen, weshalb ein zusätzlicher spezieller Antigentest sinnvoll ist.

Diese Untersuchungsverfahren decken die verschiedenen Stadien der Parasiten (Eier, Oozysten, Zysten oder Würmer) ab und können Auskunft über die Stärke des Befalls geben.

Wichtig für ein möglichst zuverlässiges Ergebnis ist die Qualität der Kotprobe.

Da die meisten Parasiten nicht kontinuierlich ausgeschieden werden, sondern verschiedene Stadien im Darm durchlaufen, sollte eine Sammelkotprobe über mindestens 3 Tage durchgeführt werden. Je mehr Köttel für die Probe gesammelt werden, desto zuverlässiger ist der Befund.

Wie behandelt man einen Befall mit Endoparasiten?

Liegt ein positiver Befund vor, sollte die richtige Behandlung mit einem Tierarzt abgesprochen werden. Je nach Parasitenart kommen unterschiedliche Medikamente in Frage.

Die Gabe der Medikamente sollte in der Regel oral in mehreren Intervallen erfolgen.

Da die meisten Wurmarten ansteckend und nicht unbedingt wirtsspezifisch sind, sollte auch eine Testung bzw. Behandlung anderer im Haushalt lebender Tiere in Betracht gezogen werden.

Neben der medikamentösen Behandlung ist Hygiene und die Umgebungsbehandlung ebenfalls ein wichtiger Faktor. Der Hamster sollte während der Behandlung in einem Quarantänegehege untergebracht werden, das sich leicht reinigen lässt.

Das Quarantänegehege inklusive Einrichtung sollte in regelmäßigen Intervallen gereinigt bzw. desinfiziert werden. Über die richtigen Reinigungsmittel und Häufigkeit kann der Tierarzt oder ein parasitologisches Institut Auskunft geben, da diese, je nach Parasitenart, variieren können.

Das eigentliche Gehege des Hamsters sollte ebenfalls komplett ausgeräumt und gereinigt werden. Glatte Flächen, wie Glas oder Keramik, können mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden (hier unbedingt darauf achten, dass für die gefundenen Parasiten auch der passende Wirkstoff enthalten ist). Holz oder andere poröse Naturmaterialien sollten ausgebacken werden. Alles, was sich nicht desinfizieren oder ausbacken lässt, sollte entsorgt werden (z.B. Streu).

Die gleiche Vorgehensweise gilt für den Auslauf.

Zuletzt sollte im Umgang mit dem Hamster und den kontaminierten Materialien auch auf die eigene Hygiene geachtet werden (z.B. Hände waschen nach Kontakt, Handschuhe tragen).