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Laufteller

Laufteller, auch bekannt als „Flying Saucer“, haben eine scheibenförmige Lauffläche, teilweise mit außen aufgewölbtem Rand. Es gibt sie sowohl aus Holz, als auch aus Plastik.

Man liest hin und wieder, dass diese Laufteller grundsätzlich einen Haltungsschaden, also einen krummen Rücken oder blutige Pfötchen, verursachen.
Dies ist der Fall, wenn Laufteller auf Grund ihrer Größe oder Beschaffenheit einfach nicht zum Hamster passen, denn nicht jeder Laufteller passt zu jedem Hamster! Der Laufteller sollte immer so groß sein, dass der Hamster darauf am unteren Rand gerade laufen kann, wir empfehlen für Zwerghamster Modelle ab 17 cm Durchmesser und für Mittelhamster Modelle ab 30 cm Durchmesser. Ob ein Laufteller aus Holz (mit oder ohne Korkbeschichtung) oder Plastik besser geeignet ist, hängt wieder individuell vom Hamster ab. Hier kann man nur ausprobieren, beobachten und hat man den Eindruck, dass der Hamster sich mit dem Laufteller schwertut, sollte man ein anderes Modell testen.

Ein Haltungsschaden setzt zudem dauerhafte einseitige Belastung voraus – wer einen Hamster in einem abwechslungsreichen Gehege oder Auslauf beobachtet, merkt aber schnell, dass er sich häufig nur wenige Momente mit einer Tätigkeit beschäftigt und dann zur nächsten Beschäftigung wechselt. Auch der Laufteller selbst wird in der Regel nicht stundenlang und pausenlos in der selben Haltung genutzt – es wird rauf und runter gehüpft, die Richtung gewechselt, mal versucht an den oberen Rand zu kommen, mal nach innen, mal mehr außen gelaufen. Von einer einseitigen Belastung kann also eigentlich nicht die Rede sein.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Hamster vom Laufteller geschleudert werden. Auch hier spielt das richtige Modell eine Rolle, aber ebenso das ungewohnte Bewegungsmuster. Das ganze ist vergleichbar mit Hamstern, die noch nie ein Laufrad benutzt haben – auch hier kann das Anlaufen und Bremsen am Anfang sehr abenteuerlich ausfallen. Hamster lernen in der Regel schnell, wie sie auf dem Laufteller laufen müssen, um das Tempo zu steuern oder ihn zu stoppen. Vorsichtshalber sollte man den Teller aber nicht an der höchsten Stelle im Gehege zu platzieren und dafür zu sorgen, dass in der näheren Umgebung keine Gegenstände stehen, die zu Verletzungen führen könnten.

Für uns ist wichtig: ein Laufteller ersetzt niemals ein Laufrad – das sollte in jeder Hamster-Grundausstattung vorhanden sein. Der Laufteller bietet vor allem im Auslauf eine gute und sichere Abwechslung, wenn man auf die oben genannten Dinge achtet. Der Hamster sollte immer die freie Wahl haben, welche Bewegungsmuster er nutzen möchte: Buddeln, wühlen, rennen, radeln, tellern, klettern – die Abwechslung ist der entscheidende Faktor, damit keine ungesunden Stereotypen entstehen!