Augenkrankheiten: Tränendes/verklebtes Auge und Gerstenkörner

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1. Tränendes oder verklebtes Auge (Konjunktivitis)
Symptome:

  • das Auge ist verklebt oder tränt

Ursachen:
Bindehautentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben, u.a.;

  • genetische Disposition
  • bakterieller oder viraler Infekt
  • mechanische Reizung (Zugluft, Reizung durch Fremdkörper)
  • Allergie
  • Probleme mit den Zähnen oder Backentaschen.

eine beidseitige Verklebung der Augen ist häufig Symptom einer anderen Grunderkrankung (z.B. Atemwegsinfekt, Pyometra)

Behandlungsmöglichkeiten:

Zunächst sollte vom Tierarzt abgeklärt werden, ob eine reine Augenerkrankung vorliegt oder das verklebte Auge vielmehr Symptom einer anderen Grunderkrankung ist, die vorrangig behandelt werden muss.
Dabei ist besonders auf eine Untersuchung der Zähne und Backentaschen, aber auch auf Merkmale eines größeren Infektes (z.B. der Atemwege, Pyometra) zu achten.
Zusätzlich sollte der Tierarzt das Auge gut untersuchen, um einen Fremdkörper (z.B. Streu, Sand) darin auszuschließen.

Bei reinen Augenerkrankungen haben wir mit folgenden Behandlungen gute Erfahrungen gemacht:

Erstmaßnahme/ Maßnahme in leichten Fällen:
Euphrasia Augentropfen (Rezeptfrei in der Apotheke), 1-2 x täglich, ins Auge tropfen

Vom Tierarzt verschriebene Medikamente:

  • Ciloxantropfen (antibiotisch)
  • Floxaltropfen(antibiotisch)
  • Dexagent Ophtal Tropfen (antibiotisch)
  • Metacam oral, zusätzlich zum Antibiotikum, da entzündungshemmend und schmerzlindernd
  • Enfloxacin oral (Antibiotikum, 2x täglich)

Grundsätzlich lassen sich Augentropfen leichter verabreichen und sind daher Cremes vorzuziehen, welche zusätzlich zum Kratzen und Putzen verleiten.

  • Cortisonpräparate (bei Schwellungen): Vor Gabe von Cortison muss vom Tierarzt überprüft werden, ob die Hornhaut noch intakt ist!
    Augentropfen 2-4 mal täglich, für mindestens 2 Wochen geben. Bei Cortisongabe muss zwingend zusätzlich ein Antibiotikum mitgegeben werden, weil sich die Infektion des Auges sonst verschlimmert. In Kombipräparaten sind bereits Antibiotika mit enthalten.

Allgemein sollten Behandlungen nur mit vorheriger Untersuchung durch einen hamsterkundigen Tierarzt durchgeführt werden, der auch die genaue Dosierung der Medikamente bestimmt.

Sonstiges:

  •  Sandbad für die Dauer der Behandlung entfernen
  •  staubarmes Einstreu (z.B. Allspan) verwenden; vor allem bei Tieren, die anfällig für Augenprobleme sind

 

2. Gerstenkörner

Symptome:

  •  Verdickung am Lidrand

Ursachen:

  • Einem Gerstenkorn liegt meist eine Infektion der Talgdrüsen am Auge mit Staphylokokken zu Grunde.

 

Behandlung:

  • kleinere Gerstenkörner stören den Hamster nicht und eine Behandlung ist nicht notwendig, oft verschwinden sie von selbst wieder
  • größere Gerstenkörner führen oft zu Reibung am Auge und können vom Tierarzt ausgeschabt oder aufgestochen werden. Danach sollte noch einige Tage antibiotisch behandelt werden.

 

Sonstiges:
Oft kommen die Gerstenkörner zurück, das ist damit zu begründen, dass es v.a. an einer so unzugänglichen Stelle wie dem Auge kaum möglich ist, alle Erreger zu entfernen. Der Hamster steckt sich somit durch das Putzen immer wieder selber an. Die Gerstenkörner können also wieder an der selben, aber auch an anderen Stellen am Auge erneut auftreten und sollten dann wieder genauso behandelt werden wie zuvor.

Die Behandlung darf ausschließlich nach einer Untersuchung durch einen hamsterkundigen Tierarzt durchgeführt werden!
Die Dosierung der Medikamente muss mit dem Tierarzt abgestimmt werden!

 

 

 

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